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Die Architektur erfreut ihre Benutzer, schafft Orte die man liebt, Orte wo Menschen sich gerne aufhalten. Sie spiegelt Lebenshaltung. Immer ist sie gestaltet. Vom Menschen bestimmt, wirkt sie auf ihn zurück, dient seiner Arbeit und seinem Wohlbefinden.

Architektur baut sich aus fester Materie um leere Räume zu erhalten. Lebensraum. Verwirklichte Leere macht Bewohner und Benutzer frei. Wie sein und leben bleiben wohnen und arbeiten individuell.

Und Architektur setzt Energie um. Ein Haus gehört mit seinem Energiekonzept ganzheitlich zusammen. Hier werden sie, der Beschreibung wegen auseinander gehalten.
Mit dem Hauskonzept stelle ich die Frage der inneren Organisation von Wohnungen und Wohnhäusern neu. Insbesondere von Grundrissen kleineren Volumens.

Das damit zusammenhängende Energiekonzept mit Hauptgewicht der an Fassaden gewonnenen Warmluft ist eine noch kaum beachtete, andernorts erst an wenigen Beispielen verwirklichte, aber effiziente Methode zur Gewinnung von Wärme, die ich seit 1995 weiter entwickle.

Mit der Thematik Solarenergie und deren Architektur beschäftige ich mich seit etwa 1970. Die ersten Architekturkonzepte begann ich um 1986 zu Einheiten zu bündeln. Inhaltlich, in Gestaltung aufgeklärter und zeitgerechter Solararchitektur ohne alternativen Anstrich. Materiell, bau- und baumasseintegriert, nicht aufgesetzt. Konzeptuell, Bauen ist Städtebau, gesellschaftlich und individuell. Soweit referenziell aber nicht darüber hinaus.

Dieses Projekt sucht die Kooperation mit Fachleuten, Investoren und Baufrauen. Das hier vorgestellte Systemdesign ist als Prozess angelegt.

Dass eigene Entwicklungen nicht kopiert würden kann niemand hoffen. Zur Redlichkeit des Kopierens gehört die Quellenangabe. Werden wir unserem Talent gerecht kommunikative Wesen zu sein !

Erwähnung findet dieser konzeptionelle Teil am Beispiel einer kleinen Wohneinheit. Eine objektbezogene, später zu ergänzende Formulierung der Architektur, samt technischen Detaillösungen baut darauf. Nicht umgekehrt. Design folgt dem Konzept.

Die etwas schematischen Darstellungen von Konzepten, oder das Eingehen auf individuelle Anforderungen, Bedürfnisse und Umstände ergeben verschiedene, sich aber ergänzende, am entstehenden Gebäude wieder vereinte Resultate.

Ein grosses, bis heute aber brach liegendes Potenzial zur Gewinnung von Wärmeenergie ist die Nutzung der Warmluft der auf Gebäudefassaden treffenden Sonneneinstrahlung. Baumasseintegriert kann diese Wärme in geschlossen zirkulierenden Kreisläufen, beispielsweise im Beton eines Bodens gespeichert und zur Raumbeheizung kontrolliert wieder abgeben werden ohne Warmluft in die Räume zu blasen.

Diese, an den Gebäudehüllen immer schon vorhandene Wärmequelle in thermischer Konvektion als Hauptheizung, in Kombination einer kleineren Zusatzheizung zu nutzen ist verhältnismässig investitionsgünstig und sinnvoll, auch wenn man in einer Nebelzone lebt. Das ist noch nicht erkannt, wird von der Fachwelt in der Regel, vorurteilsbeladen aberkannt. Doch liegt in der auf den folgenden Seiten beschriebenen Wärmegewinnung ein enormes wie nahe liegend nutzbares Potenzial für grosse Gebäudekomplexe wie für einzelne Häuser.

Bedingung ist kombiniertes Denken.

Es geht nicht um Ausschliesslichkeit. Man erwartet nicht alles von einem System allein. Es geht um die intelligente Kombination innerhalb eines Ganzen. Das grösste Hindernis ist nicht eine fehlende Sonneneinstrahlung und deren Speicherung sondern bestimmte Baugesetze, die themenbezogene Politik und jahrzehnte alte Vorurteile. Vorurteile befreien die Köpfe nicht und verhelfen zu keinen Lösungen.

Eine der überholten Meinungen ist, Energie müsse zentral produziert werden, beispielsweise durch Atomkraftwerke. Das ist nicht nur nach vielen Seiten hin risikobehaftet, sondern auch ökonomisch, je länger wie weniger zu verantworten.

Damit will nicht die Zukunft vorausgesagt sein. Doch einfache Berechnungen dürfen gemacht werden. Recht hat die eingetroffene Situation. Es geht um die Sache allein.

Zukünftige Energieproduktion wird dezentral sein. Elektrizität und Wärme werden an den Gebäuden selbst produziert werden. Dort wo der Hauptverbrauch stattfindet, wo aber auch gleichzeitig Kollektorflächen natürlich zur Verfügung stehen. Auf lange Sicht wird, durch Fotovoltaik gewonnene Elektrizität direkt vor Ort zu Wasserstoff gewandelt und gespeichert, um über Wärmerückkoppelung für den Verbrauch dort auch wieder in Elektrizität rückverwandelt zu werden. Daraus auch wird der Autoverkehr elekterisch zur Hauptsache versorgt sein.

Ganzheitlichere Planung wird die Zusammenarbeit enger machen. Zum technisch verbindenden Element werden intelligente, auf die neue Situation angepasste Stromnetze werden.

Die Erwähnung solch langfristiger Zusammenhänge zur Energieproduktion und deren Lagerung, diene hier allein dem Überblick.

Auf kurze Sicht hat, wie gesagt, die Wärmegewinnung durch Warmluft zu Heizzwecken ein grosses, natürliches und heute schon anwendbares Potential. Ausschliesslich damit befasst sich dieser Projektbeschrieb.

Architektur überwindet vielerlei Begrenzungen, nicht immer gesellschaftliche Zwänge berechtigter oder unberechtigter Art. Missionarisches Streben reicht oft bis tief in die Gesetzgebungen. Entsprechend verniedlicht sehen Architekturlandschaften öfters aus.

Ziegeldächer beispielsweise können vorgeschrieben werden als wäre das Bedürfnis nach Volumen und Windschutz unverändert die der Bauernhäuser vor noch zweihundert Jahren. In Gesetze gezwängte Traditionen zwingen übernommen zu werden, aber die Umstände und Zusammenhänge ändern sich.

Was seinen ursprünglichen Materialentsprechungen und Proportionen gerecht wurde, sollte, nach evolutionärer Entwicklung neuer Materialien, angepassten Methoden und verdichteten gesellschaftlichen Bedürfnissen gestalterisch nicht unverändert weitergeführt werden müssen. Einmal bewährt bedeutet nicht automatische Bewährung in alle Zukunft. Besser das Alte kohärent bewahren, das Neue aber zeitgemäss umsetzen. Nicht nachahmerische Anpassung, sondern der gekonnte Kontrast von alt und neu zueinander kreiert gestaltete Qualität.

So behalten die Ursprungsmaterialien ihre Bedeutung. Beispielsweise Stein, Holz, Ton, Stahl, Beton, Gips, Fasern, Glas werden ihre Verwendung ebenso bleibend finden wie die Begriffe Haus, Schutz, Raum, Ruhe, Ort, Begegnung, Platz, Landschaft, Bewegung, Weg, oder Licht von unumstösslicher Bedeutung sind, welche neuen Techniken auch immer mitbestimmen werden. Darin Traditionen erkennen wäre wichtiger als im formal Einseitigen.

Neuoptimierungen brauchen denkerischen Raum. Sinnliche Materialkenntnis und ästhetische Bildung gehören in der Architektur ebenso forciert wie in der Gesetzgebung angemessen relativiert.

Und wichtige Energiefragen verdienen sachbezogene Offenheit. Manches hingegen wird bekanntlich aus Gewohnheit tendenziell dargestellt, Tradition ebenso oft zu einseitigen Zwecken eingesetzt wie andererseits partielle Wirtschaftsinteressen, bis hin zu Natur-, Heimat- und Denkmalschutz mit ihren oft missionarischen Motiven, die etwas genauer betrachtet nicht immer auch nur ihrer eigenen Sache dienen. Verschiedene Seiten ziehen die Fragen auseinander, nicht gewillt Antworten zu verbinden. Gleichzeitig wollen neue Atomkraftwerke gebaut, und alte Ölfelder, ohne Einschränkungen gefördert sein. Andere, taugliche Energiegewinnungsformen werden, ohne hier jede Differenzierung zu erwähnen, aus der Wirtschaft iniziiert, mit nicht immer zweifelsfreien technischen Gutachten politisch verhindert. Beklatscht von einer, im allgemeinen die Thematik lächerlich machenden, sich selber abschreibenden Presse - bis hin zur NZZ, die ich sonst in manchem schätze. Eine Generation wurde hingehalten in entsprechender Forschung, Förderung und Unterstüzung zugunsten jener Sackgasse fossiler Verbrennung und der Atomkraft. Wirtschaftlich gelenkt, politisch legitimiert durch, mitunter breit gestreute Fehlinformation. Erst Unglücksfälle erhöhen den Zwang zum Handlen, wenn auch nicht genügend.

Ein Werbespot macht noch keine Glaubhaftigkeit. Nur demonstrative Anlagen überzeugen nicht. Nichts Dümmeres beispielsweise als Fotovoltaikanlagen im Grossformat auf grüne Felder zu stellen. Kollektoren lassen sich vorteilhaft in Häuser integrieren. Fotovoltaik gehört in erster Linie auf die Dächer. Warmwassergewinnung an die Fassaden und auf die Dächer. Die Warmluftgewinnung grundsätzlich in die Fassaden, im speziellen auch auf die Dächer.

Pilotprojekte müssen nicht gigantisch sein.

Auch die von der Elektrizitätswirschaft unterstützte und vom Staat subventioniert Minergie führt nicht mehr weiter. Optimierte Gebäudeisolation ist heute selbstverständlich und richtig. Gebäude aber hermetisch abdichten und durch mikrobentragende Rohrsysteme lüften bringt mehr Probleme als gelöst werden.

Unreflektierte, nicht genutzte Chancen finden sich auch im Kleinen. Teuer, und nicht erkannt beispielsweise, Gras in der Landwirtschaft anders als mit der unten beschriebenen Warmluftmethode, direkt auf dem jeweiligen Hof zu Heu zu trocknen.

Modern wäre an Pilotprojekten zu arbeiten, im Grossen wie im Kleinen. Jeder Bauer kann mit relativ wenig Aufwand die Vorrichtung zur Heutrocknung selber bauen. Energiekonzerne könnten, durch kalkuliertes Engagement, ihre eigenen Gebäude mitunter auch als Objekte der Forschung, wissenschaftlich unterstüzt energetisch entwickeln lassen und das Know-how zum eigenen Geschäft zählen. Staatsbetriebe könnten ihre Amtsgebäude, mit dem lokalen Gewerbe zusammen als exemplarische Gebäude erneuerbarer Energieträger statuieren. Es geht nicht um staatliche Subventionierung der Sonnenenergie. Subventionierungen führen zu Verzerrungen. Staatliche Aufgabe ist die Forschung zu stärken und die richtigen Prioritäten zu setzen. Es geht auch nicht um die Grösse der Projekte sondern um deren Brauchbarkeit, um taugliche Beispiele die Schule machen und rentabel sind, damit nicht nochmals die Zeit einer Generation ungenutzt dahinstreiche.

Ressentiments gegen Solarenergie haben nichts mit objektiver Rationalität zu tun, sind nationalökonomisch kontraproduktiv. Bildung, und Aufklärung ohne Naivitäten wäre auch da die beste Investition.

Unabhängigkeit von Öl und Atom wird zur gesellschaftspolitischen Notwendigkeit, staut weder unlösbare Entsorgungsfragen auf noch verbrennt sie weiter Rohstoffe die bessere Potentiale haben.

Die Bereitschaft, auch die der Medien, den energetischen Wandel in den Köpfen zu fördern bringt niemandem Nachteile.

Nicht fossile, erneuerbare Energieträger im Gebäudebereich machen trotz polemischer, jahrzehntelanger Blockade ihre kleinen aber guten Fortschritte. So hat sich die solare Warmwasseraufbereitung etabliert, wenn auch noch nicht popularisiert. Überschüssige, fotovoltaische Elektrizität darf nun - nach einem generationenlangen Verhinderungskampf in das öffentliche Netz einfliessen.

Vorurteile zu stärken war schon in der Antike einfacher als Neuerungen einzuführen. Dem Bürger und Konsumenten kann man vieles sagen. Nicht jeder kann sich übermässig mit allen Spezialfragen auseinandersetzen. Eingekerbtes hält sich über Jahrzehnte. Kommende Bedürfnisse aber werden anders sein.

pv
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